[Judenhass von heute]
Auszüge aus dem 1935 im Paneuropa-Verlag in Wien und Zürich
erschienenen Buch von
R.N. Coudenhove-Kalergi. Wenn hier vom
Weltkrieg die Rede ist, ist also der I. Weltkrieg gemeint.
II. Neue Anklagen
Der Rassenmythos und das Streben nach Weltherrschaft
Durch den Sieg des Nationalsozialismus sind eine
Reihe antisemitischer Thesen, die bis dahin nur von einigen
Rassentheoretikern verfochten wurden, in die Massen gedrungen.
Grundthese dieses Rassenmythos ist, dass die blonde nordeuropäische
Rasse biologisch, moralisch und geistig allen anderen Rassen der Welt
überlegen ist; dass sie allein kulturschöpferisch ist und dass nur sie
Genies hervorbringt. Dass in allen Teilen der Welt, in denen Grosses
geleistet wurde, dies dem arischen Bluteinschlag zu danken war. Dass die
Kulturen, in denen sich dieses arische Blut mit anderem Blut vermischt,
verfallen und zugrunde gehen.
Biologie, Urgeschichte und Kulturgeschichte werden
mobilisiert, um diese These zu stützen. Dennoch bleibt sie im Grund
keine wissenschaftliche, sondern eine religiöse Lehre; ein Dogma; ein
Mythos.
Dieser arische Mythos ist der Ausdruck des Selbstbewusstseins der
nordischen Rasse, die im Laufe der letzten vier Jahrhunderte mehr als
die halbe Welt unterworfen hat und zugleich den Hauptanteil trägt an der
unvergleichlichen technischen Entwicklung der Neuzeit. Sie stützt sich
auf die Tatsache, dass die grossen Kulturvölker der Antike, von den
Indern zu den Römern, nordischen Bluteinschlag aufweisen und dass. der
germanische Blutstrom der Völkerwanderung die grossen Nationen Europas
erschaffen hat.
Dennoch ist der Ariermythos als wissenschaftliche
These unhaltbar. Denn es gibt grosse Kulturen, wie die chinesische und
die japanische, die weder von Arieren geschaffen noch getragen wurden
und dennoch Genies, Helden und Heilige größten Stils hervorgebracht
haben...
Soweit Coudenhove-Kalergi. Die Weiterführung sprengt
an dieser Stelle den Rahmen der begrenzten Mittel. Bis zur Fortsetzung
verweisen wir auf alternative Abhandlungen...
Zum Rassenmythos siehe bei Wilhelm Reich:
- Die Massenpsychologie des Faschismus:
Die
Rassenlehre
Den häufigsten Anlass zu Missverständnissen über die
Beziehungen einer Ideologie zu ihrer historischen Funktion bietet
die Nichtunterscheidung ihrer objektiven und ihrer subjektiven
Funktion...
- Die Massenpsychologie des Faschismus:
Rassenreinheit, Blutsvergiftung und Mystizismus
Hitler betont an vielen Stellen, dass man der Masse
nicht mit Argumenten, Beweisen und Bildung, sondern nur mit Gefühlen
und Glauben kommen dürfe. Aber in der Sprache des
Nationalsozialismus wie etwa bei Kayserling, Driesch, Rosenberg,
Stapel usf. fällt das Nebelhafte und Mystische derart auf, dass sich
eine Analyse dieser Eigenart gewiss lohnt...
- Fundamentalisten und Faschisten:
Einig in
der Sexualabwertung
Leugnet die Religion das sexualökonomische Prinzip
überhaupt, verurteilt sie das Sexuelle als eine internationale
Erscheinung des Menschentums, von dem nur das Jenseits erlösen
könne, so verlegt der nationalistische Faschismus das
Sexuellsinnliche in die "fremde Rasse", sie so gleichzeitig
erniedrigend...
- Massenpsychologie des Faschismus:
Die Familie als Hort der Rassenzucht Wird
die Familie durch Wirtschaftskrisen und Verarmung des Mittelstandes
erschüttert, so gerät das gesamte System ins Wanken. In Zeiten der
Krise werden deshalb Sittlichkeit und Festigung von Ehe und Familie
umso stärker propagiert...
Zum Streben nach der Weltherrschaft siehe:
-
http://www.jewish-conspiracy.com ...
-
Jewish Conspiracy:
"Weltjudentum"
und "jüdische Weltverschwörung"
Der Mythos von einer jüdischen Weltverschwörung (jewish conspiracy)
war jedoch nichts anderes als eine moderne, durch soziale Ängste und
Ressentiments genährte Fassung der alten dämonologischen
Vorstellungen vom Judentum. Ihm zufolge gab es eine geheime jüdische
Regierung, die ein weltweites Netz getarnter Agenturen und
Organisationen unterhielt mit deren Hilfe sie politische Parteien
und Regierungen, die Presse und die öffentliche Meinung, die Banken
und das Wirtschaftsleben lenkte. Sie verfolgte einen uralten Plan,
über die ganze Welt eine jüdische Herrschaft zu errichten...
- Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart:
Die These von der
Jüdischen Weltverschwörung
Auf dem Jüdischen Friedhof in Prag treffen sich einmal in hundert
Jahren zu einer ausgemachten Stunde die Vertreter der zwölf Stämme
Israels und beraten über das mittelfristige Vorgehen auf dem Weg zur
gänzlichen Beherrschung der Welt. Dieses Mal rechnen sie das Kapital
zusammen, über das Israel in London, Paris, Amsterdam und Frankfurt
verfügt; sie besprechen, was zu Verarmung von Handwerk und Bauern,
was zur Herabsetzung des Militärs und was zur weiteren Spaltung der
Kirchen und zur Entfaltung des zersetzenden liberalen Geistes zu tun
sei. "Achtzehn Jahrhunderte haben unseren Feinden gehört - das neue
Jahrhundert gehört Israel" - heißt es im Verlauf der Besprechung...
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