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Die Massenpsychologie des Faschismus und der Judenhass der Nazis

Aus dem III. Kapitel (p. 115ff) der "Massenpsychologie des Faschismus" von Wilhem Reich

Die Rassetheorie

2. OBJEKTIVE UND SUBJEKTIVE FUNKTION DER IDEOLOGIE

Den häufigsten Anlass zu Missverständnissen über die Beziehungen einer Ideologie zu ihrer historischen Funktion bietet die Nichtunterscheidung ihrer objektiven und ihrer subjektiven Funktion.

Die Anschauungen der herrschenden Klasse sind zunächst nur zu verstehen aus der ökonomischen Basis, der sie entstammen. So haben die faschistische Rassetheorie und die nationalistische Ideologie überhaupt eine konkrete Beziehung zu den imperialistischen Zielen einer führenden Schicht, die Schwierigkeiten wirtschaftlicher Natur zu lösen versucht. Der deutsche und der französische Nationalismus des Weltkrieges appellierten jeweils an die "Größe der Nation", hinter der wirtschaftliche Expansionstendenzen des deutschen und französischen Großkapitals standen. Aber diese wirtschaftlichen Faktoren machen nicht das Substantielle der entsprechenden Ideologie aus, sondern nur den historischen und ökonomischen Boden, auf dem diese Ideologien sich bilden können, die Bedingungen, deren Vorhandensein für die Entstehung solcher Ideologien unerlässlich ist.

Gelegentlich ist der Nationalismus objektiv gar nicht gesellschaftlich (seinem Gehalt nach) repräsentiert, noch weniger mit rassischen Gesichtspunkten in Einklang zu bringen. Im alten Österreich-Ungarn fiel der Nationalismus nicht mit der Rasse, sondern mit der "Heimat" Österreich-Ungarn zusammen. Als Bethmann-Hollweg 1914 das "Germanentum gegen das Slawentum" aufrief, hätte er folgerichtig gegen Österreich, diesen überwiegend slawischen Staat vorgehen müssen. Die ökonomischen Bedingungen einer Ideologie erklären also zwar ihre materielle Basis und ihre objektivgeschichtliche Rolle, aber sie sagen unmittelbar nichts über den subjektiven materiellen Kern dieser Ideologien aus. Dieser ist unmittelbar gegeben als psychische Apparatur der Menschen, die den betreffenden ökonomischen Bedingungen unterworfen sind und solchermaßen den historisch-ökonomischen Boden in der Ideologie reproduzieren. Indem diese Menschen Ideologien bilden, formen sie sich selbst um; im Prozess der Ideologiebildung ist ihr materieller Kern aufzufinden. Die Ideologie erscheint somit doppelt materiell fundiert: mittelbar durch die ökonomische Struktur der Gesellschaft, unmittelbar durch die typische Struktur der sie produzierenden Menschen, die selbst wieder durch die ökonomische Struktur der Gesellschaft bedingt ist.

Die Struktur des Faschisten zeichnet sich durch metaphysisches Denken, Gottgläubigkeit, Beherrschtheit von abstrakten, ethischen Idealen und Glauben an die göttliche Bestimmung des "Führers" aus. Diese Grundzüge sind verknüpft mit einer tieferen Schicht, die sich kennzeichnet durch starke autoritäre Bindung an ein Führerideal oder die Nation. Der Glaube an ein "Herrenmenschentum" wird zur stärksten Triebfeder sowohl der Bindung der nationalsozialistischen Massen an den "Führer" als auch zur psychologischen Grundlage der eigenen freiwilligen Einreihung in die Gefolgschaft. Daneben wirkt aber entscheidend eine intensive Identifizierung mit dem Führer, die die eigene Unterwerfung als geführtes Massenmitglied verschleiert. Jeder Nationalsozialist fühlt sich in seiner psychischen Abhängigkeit als "kleiner Hitler".

Auf die materielle Grundlage dieser Grundhaltungen kommt es aber nunmehr an. Es müssen die energetischen Funktionen aufgesucht werden, die, selbst durch Erziehung und gesamte soziale und gesellschaftliche Atmosphäre bedingt, die menschlichen Strukturen derart umbilden, dass in ihnen Neigungen derart reaktionären Charakters sich bilden können, dass sie. sich vor Freiheitseifer heiser schreiend, die Fesseln nicht merken, die ihnen angelegt werden, dass sie in voller Identifizierung mit dem "Führer" befangen die Schmach nicht empfinden, die ihnen mit der Bezeichnung als "Untermenschen" angetan wird.

Stellt man die Blendung durch die weltanschauliche Phraseologie ab, fixiert man ihren affektiven Inhalt und versteht man, sie in richtige Beziehung zu den sexualideologischen Knotenpunkten des Prozesses der Ideologiebildung zu bringen, so fällt zunächst die stereotype Gleichsetzung von "Rassenvergiftung" und "Blutsvergiftung" auf.
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Eine Kritik des Faschismus lässt sich ohne Wilhelm Reichs Massenpsychologie des Faschismus nicht mehr denken.

Als erster durchschaute Reich mit seinem klinisch und soziologisch geschulten Blick den fundamentalen Zusammenhang zwischen autoritärer Triebunterdrückung und faschistischer Ideologie.

Er analysiert in der Massenpsychologie die Gestik, Phraseologie, die moralischen Schemata und Aktionen der Hitlerei und weist in ihnen die Verschiebung von Sexualangst zu einem Mystizismus nach, der zu einem irrationalen Mechanismus chronischer Abhängigkeit führt.

Thema:
ANTISEMITISMUS

Judenhass:
Die Massenpsychologie des Faschismus

Die theoretische Achse des deutschen Faschismus ist seine Rassetheorie. Alle anderen Programme sind nur Mittel zum Zweck. Die "Höherzüchtung der germanischen Rasse" und die "Reinhaltung der Rasse und des Blutes" sind nach der NS-Ideologie vornehmste Aufgabe einer Nation, zu deren Erfüllung man jedes Opfer bringen müsse. Diese Theorie wurde im deutschen Faschismus in Form der Judenverfolgung mit allen Mitteln in die Praxis umgesetzt...

haGalil.com 11. November 2007