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haGalilon

Antisemitismus:

"Judenhass von heute"

Aus dem Vorwort von R.N. Coudenhove-Kalergi zum 1935 erschienenen "Judenhass von heute".

Seit der Machtergreifung des Nationalsozialismus ist die Judenfrage in den Brennpunkt des Weltgeschehens gerückt. Denn die Zukunft des Nationalsozialismus ist die Schicksalsfrage Europas; und der Rassenantisemitismus das Kernstück nationalsozialistischer Weltanschauung.

Seither hat sich die ganze Weltöffentlichkeit der Judenfrage bemächtigt: mit mehr Leidenschaft als Sachkenntnis, mit mehr Phantasie als Wahrhaftigkeit.

Dieses Buch ist bestimmt, Klarheit zu bringen in dieses Chaos widersprechender Meinungen. Es ist das Werk zweier Schriftsteller, zweier Generationen.

Der erste Teil "Judenhass von heute" setzt sich auseinander mit den Ereignissen und Kräften, die zum neuen Aufflammen des Antisemitismus in unserer Generation geführt haben: mit Weltkrieg und Weltkrise, Bolschewismus und Zionismus, mit der Westwanderung der Ostjuden, dem Erstarken des Nationalismus, den Protokollen der Weisen von Zion, den neuen Rassentheorien und dem antisemitischen Neuheidentum.

Viele dieser Fragen werden heute in Verbindung mit dem Antisemitismus schief gestellt, um falsch beantwortet zu werden. So dass es oft auch gerecht denkenden Menschen unmöglich wird, in diesem Dickicht von Phrasen und halbwissenschaftlichen Theorien den Weg zur Wahrheit zu finden.

Der zweite Teil "Das Wesen des Antisemitismus", hat meinen Vater Heinrich Graf Coudenhove-Kalergi zum Verfasser. Dieses Werk behandelt die vollständige Geschichte des Judenhasses, in seinen Ursachen und Wirkungen, von der vorchristlichen Zeit bis ins zwanzigste Jahrhundert, in Europa und Asien, Afrika und Amerika.

Diese Fülle an Material verbindet es mit klarster Einsicht und objektivster Darstellung: so dass es wissenschaftlich und historisch die ideale Ergänzung bildet zu unserer Auseinandersetzung mit dem Judenhass von heute.

In diesem Sinne habe ich "Das Wesen des Antisemitismus" neu herausgegebenen und mit der Biographie seines Verfassers eingeleitet: weil mir in der gesamten einschlägigen Literatur kein Werk begegnet ist, das dieses an Kenntnis der Tatsachen und Redlichkeit der Gesinnung übertrifft.

Beide Teile dieser Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus von heute und gestern sind für alle bestimmt, die in der Judenfrage Wahrheit von Lüge scheiden wollen; für alle, die willens sind, ihr Wissen über diese Frage zu mehren und ihre Ansichten über sie zu klären; für alle, die entschlossen sind, klar zu sehen — um rein zu handeln.

Wien, den 12. November 1935.

Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi

I. Kapitel: Antisemitismus nach dem Weltkrieg

  • Teil 1.:
    Die neue antisemitische Flut

    Das neunzehnte Jahrhundert, beherrscht von den Ideen der Aufklärung und der Französischen Revolution, brachte einen wesentlichen Rückgang des Antisemitismus, gemessen an früheren Jahrhunderten...
  • Teil 2.:
    Westwanderung der Ostjuden

    Die Massenwanderung russischer und polnischer Juden nach Amerika und Mitteleuropa hat im zwanzigsten Jahrhundert den Antisemitismus in den Vereinigten Staaten entzündet und in Mitteleuropa verstärkt...
  • Teil 3.:
    Bolschewismus und Antisemitismus
    Der Sieg des Bolschewismus in Russland und sein Versuch, Europa zu erobern, hat dem Antisemitismus neue Argumente von größter Schlagkraft gegeben. Denn sowohl unter den Führern des russischen Bolschewismus als auch unter den Vorkämpfern des Kommunismus in Europa war die Zahl der Juden verhältnismäßig groß. Dies gilt vor allem auch von den Führern der Räteregierungen in Ungarn und Bayern...
  • Teil 4.:
    Die Verarmung Mitteleuropas

    Die Verarmung Mitteleuropas durch Krieg und Inflation gab dem Antisemitismus neue und starke Impulse. Denn in diesen übervölkerten Gebieten ist der Neid eine Großmacht; eine der stärksten Quellen politischen und privaten Hasses. Dieser Neid wächst mit der allgemeinen Verarmung und der Bereicherung weniger...
  • Teil 5.:
    Nationalismus und Antisemitismus

    Das Anschwellen des europäischen Nationalismus vor, während und nach dem Weltkrieg trug wesentlich zur Verschärfung des Antisemitismus bei. Durch den Weltkrieg wurde der Nationalismus zur herrschenden Geistesrichtung in Europa. Jahre hindurch haben politische und geistige Führer der europäischen Nationen die Überlegenheit der eigenen Nation verkündet...
  • Teil 6.:
    Christentum und Antisemitismus

    Neben dem lauten Antisemitismus der Nationalisten hat sich auch in unseren Tagen der stille Antisemitismus der Christen erhalten. Dieser Antisemitismus ist augenblicklich weniger sichtbar, weil hervorragende Vertreter der christlichen Weltanschauung sich gegen den heidnischen Rassenantisemitismus kehren und damit als Gegner des Antisemitismus erscheinen. In Wahrheit richtet sich ihr Kampf nicht gegen den Antisemitismus schlechthin, sondern gegen den Antisemitismus der Neuheiden, der zugleich die christliche Weltanschauung bedroht...
  • Teil 7.:
    Neuheidnischer Antisemitismus
    Der christliche Antisemitismus fordert Assimilation: allmähliche Bekehrung aller Juden zum Christentum. Der Rassenantisemitismus lehnt die Assimilation ab: denn er will die Trennung zwischen Juden und Nicht-Juden nicht verwischen, sondern verstärken. Darum kritisiert er die Möglichkeit der Judentaufe und versucht die getauften Juden und ihre Nachkommen in die jüdische Gemeinschaft zurückzustoßen. Und darum ist ihm die jüdische Religion eine willkommene Scheidewand zwischen Juden und Nicht-Juden...

II. Kapitel: Neue Anklagen

Durch den Sieg des Nationalsozialismus sind eine Reihe antisemitischer Thesen, die bis dahin nur von einigen Rassentheoretikern verfochten wurden, in die Massen gedrungen.

  • Teil 1.:
    Der Rassenmythos
    Grundthese dieses Rassenmythos ist, dass die blonde nordeuropäische Rasse biologisch, moralisch und geistig allen anderen Rassen der Welt überlegen ist; dass sie allein kulturschöpferisch ist und dass nur sie Genies hervorbringt. Dass in allen Teilen der Welt, in denen Grosses geleistet wurde, dies dem arischen Bluteinschlag zu danken war. Dass die Kulturen, in denen sich dieses arische Blut mit anderem Blut vermischt, verfallen und zugrunde gehen...
  • Teil 2.:
    Die Protokolle der Weisen von Zion
    Verleumdung und üble Nachrede haben in der Geschichte des Antisemitismus stets eine überragende Rolle gespielt...
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